Pressemitteilung Nr. 10/2014 vom 31.01.2014

Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts Marion Eckertz-Höfer in den Ruhestand verabschiedet

Im Rahmen eines Festakts wurde heute die Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig Marion Eckertz-Höfer nach fast 39-jähriger Tätigkeit im öffentlichen Dienst durch den Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Herrn Heiko Maas, feierlich in den Ruhestand verabschiedet.


Frau Eckertz-Höfer wurde 1948 in Oldenburg geboren und studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Saarbrücken und Tübingen. Im August 1977 begann sie ihre juristische Laufbahn als Richterin am Amtsgericht Heidelberg. Es folgten Tätigkeiten als Staatsanwältin in Mannheim und als Richterin beim Landgericht Mannheim. Im September 1983 schloss sich eine über 4-jährige Abordnung als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht an. Im Juli 1988 wechselte Frau Eckertz-Höfer als Stellvertreterin der Ministerin und Amtschefin in das neu gebildete schleswig-holsteinische Frauenministerium. Von 1991 bis 1993 vertrat sie als Persönliche Beauftragte des Innenministers das Land Schleswig-Holstein in der Verfassungskommission des Bundesrates.


Nach ihrer Ernennung zur Richterin am Bundesverwaltungsgericht im Oktober 1993 war Frau Eckertz-Höfer zunächst in dem u.a. für das Telekommunikations-, Rundfunk- und Presserecht, das Personalvertretungs- und Richtervertretungsrecht, das Recht der Kriegsdienstverweigerung, das Schul-, Hochschul- und Prüfungsrecht sowie das Namensrecht zuständigen 6. Revisionssenat tätig. Daneben war sie ab 1995 für mehr als sieben Jahre die erste Frauenbeauftragte bzw. später Gleichstellungsbeauftragte des Bundesverwaltungsgerichts. Im September 2001 übernahm Frau Eckertz-Höfer den Vorsitz des anfangs für das Ausländer-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht, später ausschließlich für das Ausländerrecht zuständigen 1. Revisionssenats. Zwischenzeitlich hatte sie zusätzlich den Vorsitz des 10. Revisionssenats inne. Die Rechtsprechung in diesen Rechtsgebieten hat sie über einen langen Zeitraum maßgeblich geprägt.


Im September 2002 wurde Frau Eckertz-Höfer zur Vizepräsidentin des Bundesverwaltungsgerichts ernannt. Seit Ende Mai 2007 war sie als erste Frau in diesem Amt Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts. Ein besonderes Anliegen war ihr die Modernisierung der Justiz. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes nimmt das Bundesverwaltungsgericht heute bei der Erarbeitung und Nutzung der elektronischen Verwaltungsakte und auf dem Weg zur elektronischen Gerichtsakte eine Vorreiterstellung ein. Hervorzuheben ist auch ihr Engagement auf europäischer und internationaler Ebene für den Austausch des Bundesverwaltungsgerichts mit den obersten Verwaltungsgerichten anderer Länder. Sie beteiligte sich aktiv an der Vereinigung der Staatsräte und Obersten Verwaltungsgerichte der Europäischen Union (ACA) - von 2007 bis 2008 war sie deren Vizepräsidentin -, an der Vereinigung der deutschsprachigen obersten Verwaltungsgerichte und in den letzten Jahren auch im Board der International Association of Supreme Administrative Jurisdictions (AIHJA/IASAJ).


Über die Nachfolge ist noch nicht entschieden. Die Amtsgeschäfte übernimmt bis auf Weiteres der amtierende Vizepräsident des Bundesverwaltungsgerichts, Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Rennert.