Urteil vom 08.09.2005 -
BVerwG 3 C 32.04ECLI:DE:BVerwG:2005:080905U3C32.04.0
Leitsatz:
Wird bei einem Komplettierungskauf (Hinzuerwerb eines früher volkseigenen Grundstücks durch den Inhaber eines dinglichen Nutzungsrechts) das Grundstück zu DDR-Baulandpreisen und damit zu weniger als dem hälftigen Bodenwert (§ 68 Abs. 1 SachenRBerG) veräußert, fehlt es - solange nicht ein sonstiges rechtsmissbräuchliches Verhalten des Veräußerers hinzutritt - an der Vorwerfbarkeit einer möglichen Pflichtverletzung, wenn durch diese Preisgestaltung der beim Vollzug des DDR-Verkaufsgesetzes vom 7. März 1990 ("Modrow-Gesetz") eingetretenen Sondersituation Rechnung getragen werden sollte. Eine Schadensersatzpflicht des Veräußerers zugunsten des Entschädigungsfonds besteht deshalb nicht.
-
Rechtsquellen
EntschG § 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 11 SachenRBerG § 68 Abs. 1 -
Instanzenzug
VG Berlin - 18.06.2004 - AZ: VG 28 A 389.99
-
Zitiervorschlag
BVerwG, Urteil vom 08.09.2005 - 3 C 32.04 - [ECLI:DE:BVerwG:2005:080905U3C32.04.0]
Urteil
BVerwG 3 C 32.04
- VG Berlin - 18.06.2004 - AZ: VG 28 A 389.99
In der Verwaltungsstreitsache hat der 3. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
auf die mündliche Verhandlung vom 8. September 2005
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht
Prof. Dr. D r i e h a u s sowie die Richter am Bundesverwaltungsgericht
van S c h e w i c k , Dr. D e t t e , L i e b l e r und Prof. Dr. R e n n e r t
für Recht erkannt:
- Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin vom 18. Juni 2004 wird zurückgewiesen.
- Die Beklagte trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.