Urteil vom 21.12.2005 -
BVerwG 5 C 26.04ECLI:DE:BVerwG:2005:211205U5C26.04.0
Leitsatz:
Mit Erreichen des Ruhestandsalters entfällt zwar grundsätzlich nicht der Anspruch auf Gewährung von Eingliederungshilfe, doch kann deren Zweck nicht mehr darin bestehen, den behinderten Menschen in das Arbeitsleben zu integrieren bzw. ihm die Tagesstruktur einer im Arbeitsprozess integrierten Person zu vermitteln. Soweit aus therapeutischen Gesichtspunkten eine Beschäftigung im organisatorischen Zusammenhang einer Werkstatt auch über das 65. Lebensjahr hinaus als geboten erscheint, kann dies im Wege der Eingliederungshilfe nur unter einem Konzept erfolgen, das dem Charakter einer (unentgeltlichen) Ruhestandsbeschäftigung Rechnung trägt.
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Rechtsquellen
BSHG § 40 Abs. 1 Nr. 7, § 41 Eingliederungshilfe-Verordnung § 17 -
Instanzenzug
VG Hamburg - 20.08.2004 - AZ: VG 4 K 1886/03
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Zitiervorschlag
BVerwG, Urteil vom 21.12.2005 - 5 C 26.04 - [ECLI:DE:BVerwG:2005:211205U5C26.04.0]
Urteil
BVerwG 5 C 26.04
- VG Hamburg - 20.08.2004 - AZ: VG 4 K 1886/03
In der Verwaltungsstreitsache hat der 5. Senat des Bundesverwaltungsgerichts
am 21. Dezember 2005
durch den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht Dr. S ä c k e r
und die Richter am Bundesverwaltungsgericht S c h m i d t , Dr. R o t h k e g e l ,
Dr. F r a n k e und Prof. Dr. B e r l i t
ohne mündliche Verhandlung für Recht erkannt:
- Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Hamburg vom 27. Mai 2004 wird zurückgewiesen.
- Die Klägerin trägt die Kosten des Revisionsverfahrens mit Ausnahme der außergerichtlichen Kosten des Beigeladenen, der diese selbst trägt.
- Gerichtskosten werden nicht erhoben.